Die einfachen Taschenbuchversionen gibt es bspw. bei Amazon.

Für die Sonderangebote
hier auf der Webseite auf
"In den Warenkorb" klicken.




Band 1 bestellen

Kaufen auf Amazon.de

Taschenbuch, 15,99 €

E-Book, 7,99 €




Band 2 bestellen

Kaufen auf Amazon.de

Taschenbuch, 15,99 €

E-Book, 7,99 €




Band 3 bestellen

Kaufen auf Amazon.de

Taschenbuch, 15,99 €

E-Book, 7,99 €


Das Mahnmal

Mahnmal Cover
Mahnmal Buchrückseite
"Das Mahnmal"
Düstere Lande, Band 1

Premium-Taschenbuch,
570 Seiten, 15,99 Euro
ISBN 978-3-750-425804

(diese Version erhalten Sie nur, wenn
Sie auf "In den Warenkorb" klicken.
Über Amazon und
andere Händler erhalten Sie
die normale Taschenbuchvariante.)



1.Kapitel: Blutige Erinnerungen

Simon kam langsam zu sich.
Wie war er hierhergekommen? Konnte das mal wieder ein Humpen Knechtswein zu viel gewesen sein?
Schläfrig wollte er sich am Kopf kratzen, doch er konnte seinen Arm nicht bewegen. Der Alte versuchte, den anderen Arm zu heben, aber auch das schlug fehl. Alarmiert wurde er hellwach, hob den Kopf leicht an und erschrak: Um ihn herum waren dicke Seile geschlungen, welche seine Arme an den Rumpf pressten. Ein flackerndes Licht beleuchtete ihn, ansonsten konnte er nichts erkennen. Außerhalb des Kerzenscheins war es stockfinster. Simon rief laut, doch nur das Echo seiner Stimme war die Antwort. Aus dem modrigen Geruch schloss er, dass er in einem Keller lag.
Gerade als der Alte Luft holen wollte, um nach Hilfe zu schreien, packte ihn eine kalte Hand am Hals. Mit rücksichtsloser Gewalt stopfte ihm jemand einen Lumpen in den Mund. In panischer Angst die Augen aufreißend versuchte Simon, sich frei zu winden, aber er lag wie ein Stück Holz einfach nur da und konnte nichts tun. Flinke Hände schlugen ein dünnes Seil um seinen Kopf und den Knebel. Für einen Augenblick sah Simon über sich das Flackern zweier heller Punkte.
Augen, die auf ihn herabsahen.
Plötzlich verschwanden sie und er starrte ins Nichts.
Die Kerze flackerte unruhig weiter - bis ein Hauchen ertönte. Mit einem Mal befand sich Simon in der totalen Finsternis.
Entsetzliche Furcht überkam ihn; eine Angst, die er nie zuvor verspürt hatte. Er versuchte zu schreien, was aufgrund des Knebels nur in einem müden Gemurmel endete. Auch mit der Zunge konnte der Alte das Tuch nicht lockern, es saß durch den Strick zu fest. Seine Nasenflügel flatterten bei jedem hektischen Atemzug.
Plötzlich durchfuhr sein rechtes Bein ein stechender Schmerz. Er schrie auf, aber wieder ertönte nur ein dumpfes Stöhnen aus seinem geknebelten Mund.
Simon wollte sich aufrichten - er musste wissen, was mit ihm geschah - doch jede Bewegung war unmöglich.
Er spürte sein eigenes Blut, das ihm am Bein herablief.
Mit einem Mal rüttelte jemand an seinem Fuß.
Kurz darauf hörte er ein sirrendes Geräusch - plötzlich war der Schmerz so brutal, dass der Alte sich durchbog und mit dem Hinterkopf auf den Steinboden krachte. Lautlos schrie er, würgte an dem Stoff und wand sich in panischem Entsetzen und höllischer Qual.
Das letzte, was er spürte, war ein erneutes Reißen an seinem Bein.
Das letzte, was er hörte, war ein erneutes Sirren.
Dann verließen ihn die Sinne.


*


Unter Nebelschleiern floss das Wasser des Lechs dahin, dunkel und trübe. Es klatschte leise, wenn die kleinen Wellen der Strömung den leblosen Fuß berührten. Jedes Mal, wenn das Wasser über den Fußrücken schwappte, sickerte frisches Blut aus der Wunde nach - ein dicker Eisendorn war durch Haut und Knochen in den Kies getrieben worden, lang genug, um den lehmigen Untergrund erreichen und nicht allzu schnell gelockert werden zu können.
Der Mann lag nackt auf dem Rücken. Arme und Beine waren da, wo sie normalerweise auch gewesen wären. Der Abstand zwischen Körper und Gliedmaßen war jedoch unverkennbar - jemand hatte sie vom Rumpf abgetrennt. Übergroße Eisennägel fixierten jedes Teil am Boden; zwei weitere steckten in Oberbauch und Hals. An der Stelle, wo der Hoden und Penis des Mannes hätten sein müssen, war nur ein blutverkrusteter Fleck: Das Gemächt war entfernt worden. Neben der Leiche steckte ein Pfahl im Boden. Auf dem daran befestigten Holzbrett stand mit schwarzer Kohle 'Irmala und Josef' geschrieben.
Der Gestank sandte seine unsichtbaren Finger durch die Morgenluft. Heerscharen von Fliegen summten bereits um die entstellte Leiche herum.


*


Es ist vollbracht.
Endlich.
Ein dahergelaufener Streuner, so wie Josef damals.
Die Entstellung reicht aus, dass sie hinsehen.
Weit aufgerissene Augen
und ein verkrampfter, zu einem stummen Schrei geöffneter Mund -
der Anblick ist wahrlich schrecklich genug,
um den Menschen eine nachhaltige Warnung zu sein.
Ein Mahnmal gegen das Vergessen.
Etwas, dass sich in ihren Gehirnen einbrennen soll.
Im Morgengrauen -
und hier wird dieses Wort seiner Zweideutigkeit gerecht -
werden hunderte Menschen bei der Überquerung der Lechbrücke
das Mahnmal sehen.
Händler, Bettler, Frauen, Kinder, Reiter, Herren, Arbeiter - sie alle
müssen den grauenhaften Anblick aushalten,
ohne dass jemand vorher die Gelegenheit hat,
an diesem schwer zugänglichen Teil des Flussufers aufzuräumen.
Vielleicht schlagen einige die Hände vor die Augen,
nur um anschließend doch wieder hinzusehen -
zu gierig nach besonderen Geschehnissen,
zu heiß auf Blut und Elend.
Ein morgendliches Grauen.


*


"Mathes!", schrie mir mein Vater hinterher, aber ich war bereits aus der Tür und schaltete meine Ohren auf taub - es blieb mir nur wenig Zeit, um zum Perlachplatz zu laufen.
Normalerweise gehorchte ich meinem Vater - nicht nur aus Angst vor den Prügeln, die ich trotzdem oft genug zu spüren bekam. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit hatte ich es mit meinem losen Mundwerk zu weit getrieben und mir oft Ärger eingehandelt. Doch mittlerweile war ich reifer geworden und versuchte, trotz meiner Jugend ein hilfsbereiter Sohn zu sein, auf den seine Familie und insbesondere sein Vater stolz sein konnten. Dieser hatte es immerhin zu einem Handwerker mit einer kleinen, aber gut laufenden Gerberei gebracht - mehr, als sich viele andere jemals erhoffen durften.
Dienstag früh verblieb jedoch als meine einzige Möglichkeit, sie zu sehen: Ursula. Sie glich einer Göttin, obwohl das Mädchen noch nie ein Wort mit mir gewechselt, ja geschweige denn mich überhaupt bemerkt hatte. Sie schien unerreichbar - und vielleicht deswegen noch schöner in meinen Träumen, den Vorstellungen eines Dreizehnjährigen.
Doch so gut die Stellung eines Gerbers im Handwerkerbereich war und stetes Einkommen in der Zunft versprach - so wenig schien sie wert zu sein, wenn man auf eine wohlhabende Patrizierfamilie wie die Fugger traf. Alles, was nicht mit reichbestickten, schweren Mänteln, glänzenden Schuhen und verzierten Hüten geschmückt war, wurde von den hohen Herren scheinbar nicht wahrgenommen - ja geradezu ignoriert. Trotzdem war es um mein junges, unbeflecktes Herz geschehen gewesen, seit ich Ursula Fugger im Herbst des letzten Jahres zum ersten Mal in der Kutsche ihres Vaters erblickt hatte. Sie war nach Anna die zweite Tochter Ulrich Fuggers. Anfangs hetzte ich noch jeden Tag vergeblich auf den Markt, um sie wiederzusehen, was ich Dank meines Vaters noch lange Zeit auf meiner Haut spürte. Ich merkte jedoch schnell, dass auch eine Jungfer, mochte sie vielleicht etwas älter sein als ich, viele Verpflichtungen und einen geregelten Tagesablauf zu haben schien. Und so kristallisierte sich der Dienstagmorgen als ihr Einkaufstag auf dem Perlachplatz heraus. Seit jener Entdeckung stand ich an diesem Tag früher auf, um in der Gerberei ein paar Handgriffe im Voraus erledigen zu können. Dadurch fiel die Prügelstrafe meines Vaters aus, weil er merkte, dass ich vor und nach der Stunde, in der ich auf den Markt rannte, um meiner hoffnungslosen Liebe zu frönen, härter arbeitete, um den Zeitmangel in der Gerberei auszugleichen. Trotzdem wünschte er natürlich, dass sein Sohn sich irgendwann von diesem Hirngespinst verabschieden würde. 'Du machst dich zum Narren!' hatte er mir zugerufen, als ich neulich zurück gewesen war. Für mich war die Sache allerdings klar - in meinem Kopf drehte sich alles um den Dienstag; meine Laune besserte sich ab Mittwoch mit jedem Tag. Auch wenn ich in den vergangenen Wintermonaten nicht jedes Mal das Glück hatte, dass Ursula tatsächlich auf dem Markt erschien, versuchte ich es dennoch immer wieder.
Zugegebenermaßen war es hoffnungslos mit mir.


Es würde mich freuen, wenn du mir schreibst, wie dir der Buchanfang gefallen hat.
Schreib mir eine Mail über "Kontakt" oder auf Insta bzw. Facebook!

"Mit ungebrochenem Eifer widmet sich Mathes der Jagd nach dem gnadenlosen Mörder,
der sich allerdings nicht als eindimensionales menschliches Ungeheuer erweist,
sondern wegen einer düsteren, von großem Leid geplagten Vorgeschichte selbst vom Opfer zum Täter wurde."
(Augsburger Allgemeine, Mittelschwäbische Zeitung, November 2019)


"Das Mahnmal"
Düstere Lande, Band 1

Premium-Taschenbuch, 570 Seiten, 15,99 Euro



E-Book als EPUB (bspw. für Tolino), 7,99 Euro



E-Book als PDF (bspw. für Kindle), 7,99 Euro



"Das Mahnmal" findest du als Taschenbuch (ISBN 978-3-750-425804)
und als E-Book (ISBN 978-3-750-490499)
auch in vielen Onlineshops und in deiner lokalen Buchhandlung.

Bestellung Amazon Im Onlineshop

Bestellung Hugendubel Im Onlineshop und in 86153 Augsburg, 89073 Ulm

Bestellung Bücherwelt Im Onlineshop und in 89250 Senden

Bestellung Thalia Im Onlineshop

Bestellung Thurn Im Onlineshop und in 89331 Burgau, 87719 Mindelheim

Bestellung Schlegelsche Im Onlineshop und in 89264 Weissenhorn

und weitere.




E-Mail: mail(ät)kiara-lameika.de --- Instagram: Kontakt über Instagram --- Facebook: Kontakt über Facebook --- LovelyBooks: Kiara Lameika auf LovelyBooks

Copyright © Kiara Lameika, ab September 2018